#HousingActionDay2020 – Fenster- und Online-Demonstration gegen Mietenwahnsinn und Verdrängung

Liebe Kiezpalaverist*innen, 
bevor es zum Aufruf für die Demo geht folgende Hinweise vom Kiezpalaver. Wir bereiten für Donnerstag abend um 19 Uhr ein Online-Treffen vor. Die Einladung senden wir rechtzeitig rum. Da wollen wir besprechen, welche Ideen für die Fenster- und Online-Demo wir hier gemeinsam aufgreifen und umsetzen wollen. 

Außerdem arbeiten wir weiter an Mietenwahnsinnswundersong. Dieser war schon für die reale Demo in Arbeit, doch nun ist die Frage, wie wir das digital hinbekommen. Kennt jemand eine Plattform über die wir gemeinsam zeitgleich Musik machen können – also, singen können. Das wäre vielleicht auch über eine Videokonferenz möglich, aber vielleicht gibt es ja auch noch was praktikableres. Dann bitte eine email an wosnitza@ig-potsdamer-strasse.de oder unten einen Kommentar hinterlassen
Bis dann, #bleibtgesund #bleibtwiderständig

Hier der Aufruf des Bündnisses

Wohnen für Menschen statt für Profite! 

Am 28. März 2020 wären unter dem Motto „Wohnen für Menschen statt für Profite“ zehntausende Menschen in ganz Europa auf die Straßen gegangen, um gegen hohe Mieten, Zwangsräumungen und Wohnungslosigkeit und für eine solidarische und ökologische Stadtentwicklung zu demonstrieren. Vor dem Hintergrund der Corona-Krise hat das bundesweite Aktionsbündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn ebenso wie seine europäischen Bündnispartner*innen die geplanten Großdemonstrationen zum Housing Action Day verschoben. 

Unsere Solidarität und unser Kampf für das Recht auf eine Stadt, in der alle gut und sicher wohnen können, sind wichtiger denn je. 

Die Corona-Pandemie zeigt, wie wichtig Wohnraum auch als Schutzraum ist. Am schlechtesten vor einer Infizierung schützen können sich Obdachlose und Geflüchtete, die auf der Straße oder in beengten Gemeinschaftsunterkünften leben, mangelhafte Hygienebedingungen und fehlende medizinische Versorgung oftmals inbegriffen. 

Schon jetzt verlieren Menschen ihre Jobs, haben mit Kurzarbeit geringere Einkommen oder sind als kleine Selbstständige, freiberuflich Tätige, Kulturschaffende oder Kleingewerbetreibende in akuter Notlage. Damit wird sich auch die Wohnungskrise verschärfen. Es drohen: Kündigungen und Zwangsräumungen, Strom- und Wassersperren, Schließung von Kultureinrichtungen und Kneipen oder Zwangsversteigerungen. Besonders in Krisenzeiten gilt für uns einmal mehr: Wohnraum ist keine Ware! Wohnen ist Menschenrecht!

Wir solidarisieren uns mit allen, die erkrankt sind oder zu Risikogruppen gehören. Dies sind oft dieselben, die unter Armut, prekären Beschäftigungsverhältnissen oder Wohnungslosigkeit leiden. Wir solidarisieren uns auch mit allen Menschen, die ihre Einkommensquelle verloren haben und deren Existenz bedroht ist.

Um Wohnungsverluste zu verhindern, existenziellen Ruin abzuwehren und gesundheitlichen Schutz zu sichern, fordern wir als Sofortmaßnahmen:

– Stopp von Räumungsklagen und Zwangsräumungen!
– Keine Energie- und Wassersperren! 
– Moratorium für Mietzahlungen, Erlass von Mietschulden und Renditeverzicht!
– Mietendeckel und Mieterhöhungstopp!
– Moratorium für Hypothekenzahlungen!
– Auflösung von Sammelunterkünften wie Lagern und die menschenwürdige Unterbringung!
– Beschlagnahmung von leerstehenden Wohnungen sowie Ferienwohnungen!
– Legalisierung von Besetzungen leerstehender Wohnungen und Häuser!
– Solidarfonds für Kleingewerbetreibende, Freiberufler*innen, Kultur- und soziale Einrichtungen!
– Bedingungsloses Grundeinkommen für 6 Monate!

Unseren Forderungen und dem Protest wollen wir weiterhin eine Stimme geben.

Deshalb sagen wir den Housing Action Day nicht ab, sondern verlagern ihn zusammen mit unseren europäischen Bündnispartner*innen in die Wohnungen und Häuser und in die sozialen Medien. Für Samstag, den 28. März, laden wir alle ein, uns dabei zu unterstützen:

Macht unsere Forderungen mit Transparenten und Plakaten sichtbar. Nutzt gelbe Handschuhe als Zeichen. Macht unseren Protest in den Städten auch hörbar, indem ihr um 18 Uhr für 10 Minuten mit Töpfen und Deckeln scheppert oder anders Lärm oder Musik macht. Seid kreativ und mobilisiert für diese Aktion eure Nachbar*innen!

Außerdem wollen wir am 28. März mit euch eine Online-Demo in den sozialen Medien veranstalten: Produziert Bilder, Texte und Videos von diesen Aktionen und postet sie unter den Hashtags #HousingActionDay2020 #togetheragainstcorona. Damit solidarisieren wir uns auch mit unseren Bündnispartner*inen europaweit und lassen alle wissen: Die Wohnungskrise verschärft sich gerade und wir lassen in unserem Protest nicht nach.

Auch bei einem Kontaktverbot können wir handeln und uns wehren! Unsere Housing Action Day-Vernetzung kämpft weiter. Europaweit. Es gibt Lösungen, um Menschen zu schützen und zu helfen. Wir müssen sie nur durchsetzen. Kämpft mit uns und organisiert euch!

Aktionsbündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn
Kontakt:
E-Mail: info@housing-action-day.net
https://www.housing-action-day.net
https://www.facebook.com/mietenwahnsinnstoppen/
https://twitter.com/Mietenwahnsinn0
https://www.instagram.com/mietenwahnsinnstoppen/

Mietenstopp-Demo 2016

bedrohte-spezies

Unter dem Motto: Gemeinsam gegen Verdrängung, Ausgrenzung, Armut und den Ausverkauf der Stadt gingen am 10.09.2016 ca. 1.000 Menschen gegen die Berliner Wohnungspolitik auf die Straße.

nosevende

Berlin 62 nicht zu verkaufen

Wir waren mit ca. 20 Menschen vom Kiezpalaver dabei.

 

Hier gehts weiter zum Artikel vom Umbruch Bildarchiv: http://www.umbruch-bildarchiv.de/bildarchiv/ereignis/100916mietenstopp_demo.html

TAZ vom 11.09.2016:

Berlins MieterInnen machen Druck

Mietendemo in Kreuzberg: Berlins MieterInnen machen Druck
mietenrunterRund 850 TeilnehmerInnen demonstrierten am Samstag gegen steigende Mieten. Nun sollen neue Bündnisse geschmiedet werden.

http://www.taz.de/!5335573/

 

Allein machen sie dich ein

Redebeitrag vom Kiezpalaver auf dem Großgörschenstraßenfest am 04.09.2016

Liebe Nachbarinnen und Nachbarn,

Allein machen sie dich ein!

Diese Erkenntnis führte uns dazu, uns am 10. September 2014 zum Kiezpalaver zusammenzuschließen.

dsc02480In verschiedenen Initiativen als Mieterinnen und Mieter, als BewohnerInnen des Schöneberger Kiez hatten wir ähnliche Erfahrungen gemacht: fragwürdige energetische Sanierungen wie in der Gleditschstr. führten zu horrenden Mietsteigerungen, in der Alveslebenstr. wurde die Fassade übertüncht und der neue Eigentümer Tarsap wandelt die Mietwohnungen in Eigentumswohnungen um. In der Grunewaldstr. 87 versuchte der Eigentümer durch die menschenunwürdige Unterbringung von Romafamilien gleichzeitig Profit aus deren Not zu schlagen und die angestammten BewohenrInnen aus dem Haus zu vertreiben. Am Kleistpark wehrt sich die BI Kleistpark gegen die Bebauung des Areals. Die BI Wannseegraben konnte nur dank einer erfolgreichen Klage des BUND und des Vetos der Bahn verhindern, dass der sog. Crelleurwald gerodet und zubetoniert wurde. Die BI Bautzener Brache kämpft gegen die Zubetonierung der Freifläche durch ein Großbauprojekt und beklagt: „Teurer Wohnungsneubau, der den Investoren saftige Gewinne verspricht, ist eine aktuelle Anlagestrategie für Vermögende, aber keine Lösung für das Wohnungsproblem in Berlin.“ „Erst durch einen politischen Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung wurde das Baurecht geschaffen und damit eine Wertsteigerung des Grundstücks bewirkt.“

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