Am 29. November 2018 hat der Quartiersrat Schöneberger Norden einen Offenen Brief an Finanzsenator Kollatz und die Berliner Immobilienmanagement GmbH bezüglich der Situation der selbstverwalteten Jugendzentren potse und drugstore geschrieben. Das Kiezpalaver befürwortet diesen Offenen Brief und druckt ihn deshalb hier ab. Doch zuvor eine Stellungnahme von Norbert vom Kiezpalaver.
Kiezpalaver gegen Vertreibung von potse und drugstore on
Vimeo.
Und nun der Offene Brief
Der Senator für Finanzen
Berliner Immobilien Management GmbH
Sehr geehrter Dr. Kollatz, sehr geehrte Frau Möhrung, sehr geehrter Herr Lemiss
Die Jugendzentren Drugstore & Potse müssen bleiben!
Der Drugstore ist das älteste selbstverwaltete Jugendzentrum Berlins und damit eine wichtige und gut integrierte Institution im Schöneberger Norden. Es wurde im September 1972 in der Potsdamer Straße 180 in Schöneberg eröffnet und ermöglicht seitdem Jugendlichen Konzerte, Filmvorführungen, Ausstellungen, Sportgruppen und Diskussionsrunden selbst durchzuführen. Die Räume werden gemeinsam vom Jugendzentrum und dem Jugendclub „Potse“ genutzt, die Miete vom Bezirksamt Schöneberg-Tempelhof bezahlt. Unter dem Motto „Kultur zum Nulltarif“ gilt seit vielen Jahren bei Veranstaltungen und Konzerten immer freier Eintritt. Damit sind Drugstore & Potse ein wichtiger Ort der Freizeitgestaltung für Jung und Alt.
Der Vermieter, die Potsdamerstr. 180 – 182 Gmbh, hat zum 31.12.2018 die Räume von
Drugstore und Potse in der Potsdamer Str. 180- gekündigt. Somit stehen sie im Januar 2019 auf der Straße. Der Investor zeigt sich bisher nicht gesprächsbereit, die Räume wenigstens bis zum Umzug in mögliche neue Räume noch weiter zur Verfügung zu stellen.
Die GEWOBAG hat Räume in der ehemaligen Postfiliale auf der Potsdamer Straße 134/136 angeboten. Die Mietvertragsverhandlungen laufen positiv, allerdings ist der Vertrag noch nicht unterschrieben und Umbaumaßnahmen würden ca. 6 Monate in Anspruch nehmen.
Diese Räume eignen sich jedoch nicht für lärmintensive Veranstaltungen wie z.B. Konzerte. Hierfür würden sich die Räume des Gebäudes Potsdamer Straße 140/Ecke Bülowstraße als zweiter Standort anbieten, die von der BIM verwaltet werden. Verhandlungen zwischen Bezirksamt und BIM sind noch nicht abgeschlossen, jedoch scheint die BIM eine Vermietung für Drugstore und Potse zu blockieren. Geht damit eine letzte Option für das Jugendzentrum verloren?
Andere Angebote für Ausweichräume haben sich nicht realisiert, weil die Räume ungeeignet waren. Drugstore & Potse stehen damit am 3.1.2019 tatsächlich auf der Straße.
Wir fordern Sie als Senator für Finanzen und als Leitung der BIM auf, die Verhandlungen mit dem Bezirk Tempelhof – Schöneberg unverzüglich weiterzuführen, und die Vermietung in der Potsdamer Str. 140 an Drugstore & Potse zu ermöglichen.
Potse und Drugstore müssen bleiben!
Mit freundlichen Grüßen
Der Quartiersrat Schöneberger Norden
v.i.S.d.P. Jutta Werdes, Barbara Krauss, Pallasstr. 5, 10781 Berlin
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